Future for women
- Daniela Kessler - Tiefenthaler

- 7. März 2022
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Aug. 2022
Im Januar 2022, ganz genau am 12.1.22 zog es mich nach reiflicher Überlegung und diversen Stunden der Planung nach Kenia in ein humanes Hilfsprojekt für Frauen,
Frauen welche ihre Kinder alleine erziehen und an der untersten Grenze der Armut leben.
Willkommen im Projekt :
CASSANDRA WOMEN PROJECT - FUTURE FOR WOMEN
Lasst uns Frauen in Kenia eine Zukunft geben

Kenia, ein Land, das ich bereits im September 1999 schon bereist hatte
ein Land,
das trockene Erde aufweist, staubig und heiß in der Luft glüht,
von bitterer Armut geprägt...
Ein Land voller Kontraste in ihrer Schönheit, schönen Menschen mit reinen Seelen,
die noch verstehen, was das allgegenwärtige "Pole Pole" (langsam, langsam)
tatsächlich bedeutet.
Ein Land indem das Meer in den schönsten Grüntönen leuchtet. Im wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel.

Ein Lachen und ein freundliches Winken von jeder Straßenecke, zumindest solange die Strassen noch vom Tourismus geprägt sind...
Aber auch ein Land, in dem die Korruption blüht, wo aufgrund der eigenen Armut sogar dein Nachbar bestohlen wird.
Ein Land und eine Kultur, die aus Allem versucht Profit zu schlagen.
Niemand weiss, wohin uns bittere Armut treibt, zu was wir alle fähig werden oder sind, wenn die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens unstillbar sind und der Leidensdruck dich Gräueltaten begehen lässt.
Darum ist auch niemandem die Gunst gegeben, ein Urteil zu fällen.
JAMBO KENIA

Ein Eintauchen in eine fremde Kultur, ein neues Wirkungsfeld auf der Suche nach meiner persönlichen Seelenaufgabe in diesem Leben.
Willkommen im Projekt :
CASSANDRA WOMEN PROJECT - FUTURE FOR WOMEN
SPENDENLINK: kenia.kinder@gmail.com
Der Grundidee dieses Projektes entspricht es, allein erziehenden Frauen mit ihren Kindern ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Hierzu benötigt es eine Grundschulung von 6 Monaten, gestartet wurde am 17.1.22 mit zwei, nein eigentlich 3 Frauen, Carol, Joice und Ann, mich als Volontärin,
Cassandra als die Projektleiterin und Gründerin des Projektes und Philis als angehende Psychologin. Mit dabei, Juma der Motorradtaxifahrer von Cassandra.
Das Grundgerüst steht fest, die Frauen lernen neben der Nutztierhaltung, das Anpflanzen von Gemüse und Kräutern, wie mache ich ein Gartenbeet ertragreich... Das Ansetzen einer Permakultur um auf kleinstem Raum so viel Ertrag wie möglich zu erwirtschaften.
Die Ideen sind vielseitig, wie generiere ich eine Ackerfläche, um später selbstständig einen kleinen Store zu führen, um mich nicht dem Betteln oder der Prostitution hinzugeben um zu überleben.
Versorge ich mich selbstständig sodass ich mit meinen Kindern den Schritt aus der Armut wagen kann?
Was wird für eine ertragreiche Ackerfläche benötigt?
Kuhdünger oder Ziegenmist? Beides?
Ist der Boden zu heiß und trocken, zu ausgelaugt?
Wie kann ich das Stück Land ausreichend beschatten?
Von wo bekomme ich das Wasser? Sollen wir einen Wassertank aufstellen und das Stadtwasser einkaufen und zuliefern lassen oder bauen wir selber einen Brunnen? Wie tief muss so ein Brunnen sein? Wer baut diesen und mit welchem Werkzeug?
Und vor allem wer bezahlt die Arbeiter?
Die Löhne der Frauen. Die Anschaffung der Tiere? Tierarztkosten?
Futtermittel?
Werden die Tiere krank? Wenn ja warum? Wie gehen wir mit Verlusten um?
Was ist denn mit den Hofhunden auf dem Land, welche aus einem Wurf Cassandra zugetragen wurden, klein und kurz vor dem Töten. Hätte Cassandra die sieben kleinen Welpen nicht bei sich aufgenommen, wären sie heute tot.
Sie behüten nun das Land in dem die Ackerflächen bepflanzt werden.
Schatten
Ein unumgängliches Thema. ich bin nicht empfindlich was die Hitze anbelangt, nein ich liebe es, wenn es heiß ist, aber was die Hitze in diesem Land angeht, versengt es dir die Haut, besonders mitten im Busch, rundum ein kleines Village und nicht am Meer, wo zu dieser Jahreszeit ein angenehmer Wind weht.

Motorradtaxi und Tuktuks zur Anlieferung von ein paar Stühlen und einem kleinen Tisch für das Ackerland.
Stühle und Tisch auf dem Dach vom Tuk Tuk fest gezurrt.
Ein Askari (Wächter) benötigt es gleichfalls, denn wer bewacht die neu gesetzten Pflanzen, die Gartengeräte, mit denen die Frauen in größter Hitze, fleißig und überaus mühevoll wunderbare Ackerflächen bepflanzen.
Alles aber auch wirklich alles ist in Afrika Mangelware, alles kann zu Geld gemacht werden, zumal auch schon andere Frauen von diesem Projekt gehört haben und schon am Gate standen (das Farmgelände ist eingezäunt) um nach Arbeit zu fragen, um ihr eigenes Leben zu verbessern und in die eigenen Hände zu nehmen.
Es gibt Frauen die hoch motiviert sind, ihr Leben zu ändern, die einer vernünftigen Arbeit nachgehen wollen, um sich nicht am Strand dem Sextourismus hingeben zu müssen, um ihre vielen Kinder zu ernähren.
Aber es gibt eben auch viele Frauen, die diese Arbeit auf dem Feld, wobei es sich in verschiedene Abschnitte staffelt, nicht 6 Monate durchtragen können.
Diese beginnen meist motiviert, lassen aber eher schnell nach...
... und wie es in Kenia eben ist, wenn jemand Geld hat, hat er keine Motivation mehr, für das Morgen zu arbeiten.
Deshalb wird das Gehalt der Frauen auch alle 14 Tage ausbezahlt. Dies dient dazu, dass nicht auf einmal so viel Geld zur Verfügung steht, sodass kein Anreiz mehr besteht, der Arbeit weiterhin Folge zu leisten.
Die Frauen müssen lernen zu kalkulieren, sich selber einen Budgetplan aufzufstellen.
Schoolfees (Schulgebühr) für ihre Kinder und Motorradtaxigeld oder Tuktukpreise einzuberechnen und auf die Seite zu legen.
Selbstständigkeit wird bei dem Projekt FUTURE FOR WOMEN groß gefördert,
denn schließlich sollen die Frauen in die Selbstständigkeit entlassen werden, also Selbstverantwortung übernehmen.
Das Durchhaltevermögen erlangen und gleichfalls an ihre eigene Zukunft glauben.
Dazu benötigt es aber Regeln und Vereinbarungen.
Dass es Regeln benötigt, werden wir später noch genauer sehen, denn nur zu schnell, gleiten die Frauen wieder in ihr altes Verhaltensmuster und strecken lieber einem Mozungo (Weissen) die aufgehaltene Hand entgegen.
Dieses Geld ist deutlich schneller und leichter verdient, wird die Frauen jedoch ewig in ihrer Abhängigkeit belassen.
Auswahlverfahren, wer hat die Chance auf ein selbstbetimmtes LEBEN
Dafür benötigt es Vorgespräche bei Cassandra, damit diese einschätzen kann, in welcher Lage sich eine Frau befindet.
Welches Durchhaltevermögen diese mitbringt und wie gut im Intellekt kann die Person ein Projekt welches sie in die Selbstständigkeit führt, auch ausüben.
Gleich nach dem ersten Tag, verließ uns Ann. Sie war eine quirlige überaffektierte junge Frau.
Auf das Anraten der Psychologin Philis, stiess sie zu dem Frauenprojekt, zuvor schlug sie sich die Nächte in einschlägigen Bars um die Ohren und verdiente ihr Geld übers Etablissement.
Nach einem Tag Arbeit auf dem Feld und der Bezahlung von einem Tag, liess sie sich lieber wieder von Kerlen aushalten, denn sie war zusätzlich noch obdachlos und schlief am Flughafen, laut den Angaben die mir damals mitgeteilt wurden.
Meines Erachtens stand sie unter Drogen, ich vermutete Kokain, denn überaktiv wie sie sich gebärdete und einfach losstürmte und Erde umpflanzte, ohne Plan und Linie und ohne zu hören, was denn die Anweisungen sind, war dies sehr nahe liegend.
Das Schlafen am Flughafen war möglich, seit die Müllkippe, in der auch viele Strassenkinder nach Essbarem herumwühlten, einbetoniert wurde.
Als wenn man die Armut einfach weg betonieren könnte.
Obdachlose Kinder auf Mülldeponien wurden somit in diesem Rahmen nicht mehr gesehen, aber umso wichtiger scheint es, den ärmsten der Armen zu helfen, sodass sie eine Perspektive entwickeln können.
AUFTEILUNG DER 6 MONATE IM PROJEKT
Monat 1 und 2
Nun gut, die ersten beiden Monate sind also dem Ackerbau gewidmet, was muss ich über das Anpflanzen lernen, was sind Schattengewächse. wie entsteht eine Permakultur und warum ist diese so effektiv.
Wie schütze ich die Pflanzen vor zu grosser Hitze oder dem versengen in der Sonne.
Wie funktioniert eine Aufzucht
Kurzum gesagt, das gesamte Handwerk wird erlernt, indem die Frauen die Ackerflächen bestellen
Monat 3 und 4
Nun kommt das Halten der Tiere dazu
Legehühner, oder nur Hühner,
Futtermittel, Impfung, Schlachten und Verkauf
Das Anschaffen von Ziegen und Geissböcken zum späteren Verkauf
Die Löhne der Frauen sollen über die Nutztierhaltung finanziert werden
Den Store aufbereiten, welcher sich auf dem Gelände befindet, um die Ernte anzubieten und zu verkaufen
Einmal im Monat werden die Frauen von Cassandra mit auf den Markt genommen, dort gestalten sie den Verkaufstisch und üben sich in Verkaufsgesprächen
Monat 5 und 6
Mit den Frauen werden Gespräche geführt, welche Arbeit ihnen am meisten liegt, wo sie ihre Träume sehen und was sie mit dem Erlernten erreichen wollen .
Gemeinsam mit Ihnen wird nach einem Land geschaut, welches sie bepflanzen können.
Es werden auf der Bank gute Konditionen ausgehandelt, dass die Frauen in die Selbstständigkeit starten können. Kleine faire Kredite mit langer Rückzahlungsrate, denn in Kenia verdient man im Durchschnitt zwischen 90 und 110 Euro, dies bei einer 6 Tage Woche.
Parallel dazu finden immer wieder Aufklärungseinheiten statt, dies wird vorwiegend von Carol angeboten, da sie die Muttersprache beherrscht und Berührungspunkte in der eigenen Kultur schafft.
Aber auch ich als Krankenschwester könnte eine Aufklärungskampagne zum Thema gesunde Ernährung abhalten.
Die Themen sind unterschiedlich und können
sexuelle Verstümmelung,
Selbstbestimmung als Frau,
sexuelle Gewalt
Verhütung
Aidskampagne
und Punkte die brisant sind und die Frauen auch selber wählen dürfen
Weiters wird angeboten, dass Frauen, welche das Projekt durchlaufen haben und bereits in die Selbstständigkeit gestartet sind, gleichfalls den neuen Frauen im Projekt ihre Erfahrungen mitteilen können, Erläuterungen von Erfolg oder Misserfolg schildern und Fragen beantworten.
FUTURE FOR WOMEN
SPENDENLINK: kenia.kinder@gmail.com



















Alle Artikel den Tatsachen entsprechend geschrieben. Kein "schön" reden, Ja das ist Kenia. Danke auch für die tollen Fotos.