Kinderseelen
- Daniela Kessler - Tiefenthaler

- 9. Aug. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Ein Tag in der Schule

Herzerwärmend und tief berührend
Grosse braune leuchtende Kinderaugen, interessiert und ohne Vorurteile, welcher Hautfarbe du angehörst....
strahlen dich an und
... allgegenwärtig das herzerwärmende Lächeln.
Einzelne Kinder gebärden sich schüchterner, senken den Blick auch wenn sie sichtlich neugierig sind.
Dann gibt es das Lager von schon etwas mutigeren Kindern,
sie begrüssen dich lauthals mit
JAMBO
und versuchen dir die Hand zu reichen, umzingeln dich, wollen in deine Kamera schauen und viele kleine Hände umfassen das Touchscreen deiner Kamera.....
Ich begleite Cassandra, der Inhaberin des Projektes
Future For Women
mit in die Schule, ein Meeting beim Schuldirektor steht an.
Da Cassandra auch die
Foundation Kenia Kinder gegründet hat,
stellt dies für mich einen sehr interessanten Besuch dar.
Cassandra als Initiantin besucht geregelt alleine und auch mit Touristen die Schule, und stellt besonders jene Kinder vor, welche am Nötigsten einer Patenschaft bedürfen.
Auch hier geht es um die Ärmsten der Armen.
Kinder die kaum oder keinen Rückhalt haben, solche welche Vollwaisen sind, oder nur bei einem Elternteil aufwachsen.
Kinder deren Eltern krank sind und diese in der Nachbarschaft versorgt werden.
Kinder die bei ihren Grosseltern aufwachsen und somit an keinem Schulunterricht teilnehmen können,
weil hierfür das Geld fehlt,
weil hierfür das Bewusstsein fehlt
und manchmal auch die weitdenkende Sichtweise fehlt.
In einer armen afrikanischen Familie werden viel zu oft die Kinder sich selbst überlassen...
Die Eltern selber arbeitslos,
Verhütung Fehlanzeige,
meist ist dann der Weg dieser kleinen Seelen vorbestimmt.
Prostitution, Beachboys, Betteln, sich auf der Strasse durchschlagen, auf noch vorhandenen Mülldeponien Essbares suchen, Strassenstrich, Kriminalität und Gewalt. Vergewaltigung und wieder schliesst sich der Kreislauf der Armut. Immer und immer wieder.
Mit einer Schulpatenschaft kann dem Einhalt gewährt werden.
Das Recht auf Bildung, die Unterstützung der Familien indem ihre Kinder nicht um ihre Bildung betrogen werden. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.
Mein Besuch:
Ein lautes fröhliches Lachen ist von den Klassenzimmern zu hören, wenn ich als Visitor den Raum betrete, stehen alle Kinder auf und singen im Chor:
"Hallo welcome our visitor"
Die kleinsten der Kleinen lernen bereits Englisch, oftmals singt die Lehrerin den Text vor und die Kinder repetieren diesen im Chorgesang, laut und inbrünstig.
Mich fasziniert dieses Szenario, denn die Kinder sind aufgeweckt und interessiert und lernen spielerisch die Sprache.

Heute hält Cassandra in der Schule das Meeting mit dem Direktor, da sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, in geregelten Abständen nachzufragen, ob alle Kinder die eine Patenschaft haben, auch tatsächlich in die Schule kommen.
Die Examen werden überprüft, es wird kontrolliert,
ob die Schuluniformen in gutem Zustand sind
und ob es allen Kindern gut geht.
Weiter führt mich Cassandra über das Areal, von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, die Klassen sind wie bei uns nach dem Alter gestaffelt, je grösser die Kinder werden, umso schüchterner erscheinen sie. Doch hin und da huscht doch ein Lächeln über deren Gesichter.

Fasziniert beobachtete ich, als die Pausenglocke läutet, wie die Kinder aus den Klassenzimmern stürmen, laut über den offenen Platz springen, in Richtung eines anderen Gebäudes.
Sozusagen die Schulküche, denn für viele von den Kindern gibt es am heutigen Tag die erste Mahlzeit überhaupt und die erste warme Mahlzeit.
Ein grosser Raum, in dem die Kinder im Gänsemarsch anstehen,
in kleinen Plastikbechern bekommen die Kinder gekochten Haferbrei,
ein Kind nach dem anderen steht geduldig an und setzt sich anschliessend an den grossen Tisch, oder im hinteren Bereich auf den Boden.
Es wird fröhlich gelacht und neugierig werden wir als Besucher begutachtet.
Da ich selbst im Kindergarten gearbeitet habe, berühren mich diese kleinen Seelen ganz besonders.
Überall auf der Welt sind die Kinder gleich, grosse strahlende Augen, ehrlich und authentisch.
Offen und ohne Vorurteile.
Mir wird schnell klar, das dies nicht mein erster und letzter Einsatz in einem humanitären Hilfswerk gewesen ist und ich spüre, dass es mir besonders die Kinder angetan haben.
Hierin sehe ich weiterhin meine Folgeaufgabe.
Mein Anteil für eine bessere Welt.
Diese schutzlosen Wesen zu beschützen, mit ihnen Zeit zu verbringen, ihr Lachen einzufangen und ihnen die Hände zu reichen.
Denn reich ist, wer mit dem Herzen sieht.













































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